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Die Türkei, eine Republik in Vorder-Asien mit einer Fläche von 780.576 km2, ist ein traumhaftes Urlaubsland, das viel Spaß und Abenteuer zu bieten hat.
Gastfreundschaft wird in der Türkei sehr groß geschrieben, man wird überall sehr herzlich empfangen. Die wärmsten Monate sind der Juli und der August. Um dieses Land richtig kennenzulernen sollte man sich etwas abseits vom Massentourismus bewegen.
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Länderinformationen
Lage
Südosteuropa/Kleinasien.
Fläche
773.473 qkm.
Bevölkerungszahl
71.892.808 (Schätzung 2008).
Bevölkerungsdichte
93 pro qkm.
Hauptstadt
Ankara. Einwohner: 3.984.069 (Schätzung 2009).
Staatsform
Republik seit 1923. Verfassung von 1982, letzte Änderungen 2007. Einkammerparlament (Türkiye Büyük Millet Meclisi) mit 550 Mitgliedern, die alle fünf Jahre direkt gewählt werden. Das Volk wählt den Präsidenten auf fünf Jahre. Unabhängig seit 1923.
Geographie
Die Türkei grenzt im Nordosten an das Schwarze Meer und Georgien, im Osten an den Iran, im Südosten an den Irak, im Süden an Syrien und das Mittelmeer, im Westen an das Ägäische Meer und im Nordwesten an Griechenland und Bulgarien. Kleinasien (oder Anatolien) umfasst 97% des Landes und liegt auf einer großen, breiten Halbinsel, die von Osten nach Westen 1650 km breit und von Norden nach Süden 650 km lang ist. Die Pontic-Bergkette im Norden und die Taurus-Bergkette im Süden umschließen das zentrale Plateau Anatoliens und gehen dann in das riesige Gebirgsgebiet im Osten des Landes über. Hier entspringen die Flüsse Euphrat und Tigris.
Sprache
Amtssprache ist Türkisch. Im Südosten der Türkei wird teilweise Kurdisch gesprochen, außerdem hört man mitunter Arabisch, Griechisch und Armenisch. In Städten und Touristenorten wird oft Deutsch gesprochen, daneben Englisch und Französisch.
Religion
Islam (99,8%, meist Sunniten); christliche und jüdische Minderheit.
Ortszeit
MEZ + 1. Letzter Sonntag im März bis letzter Sonntag im Oktober: MEZ + 2 (Sommerzeit in der Türkei = Standardzeit MEZ (Winterzeit in Mitteleuropa) + 2 Std.).
Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Sommer und im Winter jeweils +1:00 Std.
Netzspannung
230 V, 50 Hz.
Regierungschef
Recep Tayyip Erdogan, seit 2003.
Staatsoberhaupt
Abdullah Gül, seit August 2007.
Türkei
Sicherheitshinweis vom Auswärtigen Amt:
Stand: 01.06.2011
Unverändert gültig seit: 26.05.2011
Landesspezifische Sicherheitshinweise Terrorismus Die Terrororganisation PKK kündigte am 28. Februar 2011 in Abkehr von dem im August 2010 einseitig verkündeten Waffenstillstand an, sich "effektiver gegen Angriffe zu verteidigen". Sie teilte auch mit, von Anschlägen ihrerseits abzusehen. Allerdings wurde am 4. Mai 2011 in Kastamonu in der Zentraltürkei ein Anschlag auf einen Polizeikonvoi, der den Wahlkampftross von Ministerpräsident Erdogan begleitete, verübt. Laut Medienberichten bekannte sich die PKK zu dem Anschlag. Nach verschiedenen Anschlägen gegen Zivil-, Militär- und Polizeieinrichtungen, u.a. in Stadtteilen Istanbuls, befinden sich die Sicherheitsvorkehrungen landesweit unverändert auf hohem Niveau. Angesichts von Anschlagsdrohungen militanter Gruppierungen auch gegen nicht-militärische Ziele muss in allen Teilen der Türkei weiterhin von einer terroristischen Gefährdung ausgegangen werden. Reisen über Land Bezogen auf den Osten und Südosten des Landes liegen aktuell zwar keine konkreten Gefährdungshinweise für Touristen vor. Wegen der Aktivitäten der PKK sind jedoch Reisen in diesen Landesteil mit einem deutlich erhöhten Risiko behaftet. Weiterhin kommt es dort auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der PKK und türkischen Sicherheitskräften. Das türkische Militär unternimmt nach wie vor grenzüberschreitende Militäroperationen gegen PKK-Stellungen im Nordirak. Bei Reisen in den Osten und Südosten der Türkei ist mit starken Behinderungen aufgrund von Straßenkontrollen und Militärbewegungen zu rechnen. Der türkische Generalstab hat sechs Gebiete in den Provinzen Siirt, Sirnak, Mardin und Hakkâri - insbesondere das Gebiet südöstlich von Hakkâri entlang der Grenze zum Irak (in den Bergen, um und zwischen Sirnak und Hakkari befinden sich mehrere Sperrzonen) sowie nordwestlich von Diyarbakir und südöstlich der Ortschaft Cizre (Dreiländereck Türkei - Syrien - Irak) - zu zeitweiligen Sicherheitszonen und militärischen Sperrgebieten erklärt, deren Betreten bis auf Weiteres grundsätzlich verboten ist und die einer strengen Kontrolle unterliegen. Kriminalität Die Türkei zeichnet sich bislang als ein Land mit vergleichsweise gering ausgeprägter Gewaltkriminalität aus. In letzter Zeit waren jedoch auch Reisende Opfer von Gewaltverbrechen. Es wird deshalb besonders bei einem Aufenthalt an einsamen Orten und gemeinsamen Unternehmungen mit wenig bekannten Personen zu Vorsicht geraten. Vorsicht vor Taschendieben ist besonders in der Großstadt Istanbul angezeigt. Die Zahl von Straßendiebstählen, besonders in belebten Zonen, ist in Istanbul weiterhin hoch. Allgemein gilt, dass auf Taschen und Geldbörsen überall da, wo Menschenmengen sind, besonders geachtet werden sollte. Vor allem im Stadtteil BeyoÄŸlu wurden vermehrt Betrugsfälle bekannt, in denen Touristen unter einem Vorwand in einer Bar eingeladen und anschließend gezwungen wurden, zur Begleichung der extrem überhöhten Rechnung eine größere Summe Bargeld von einem Geldautomaten abzuheben. Bei Zahlung mit Bank- oder Kreditkarten ist Vorsicht vor Betrügern geboten, die versuchen, unbemerkt die Bankkarte des Reisenden zu kopieren und den zugehörigen PIN-Code auszuspähen, um dann mit gefälschten Karten an Geldautomaten Geld abzuheben. Reisenden wird daher geraten, bei Zahlung ihre Bankkarte stets im Auge zu behalten und die Geheimnummer nur verdeckt einzugeben. Bei Benutzung von Bank- und Kreditkarten mit PIN-Code in Wechselstuben wird zu Vorsicht geraten.
Gesundheitsvorsorge
Name Schutzmaßnahme Zertifikat
Gelbfieber Nein Nein
Cholera Nein Nein
Typhus & Polio 1 1
Malaria 2 2
Essen & Trinken 3 3
Vorsichtsmaßnahmen
Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor allem im Südosten an der syrischen Grenze vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Laut aktueller Untersuchungen besteht landesweit ein hohes Infektionsrisiko für Hepatitis A und ein mittleres Infektionsrisiko für Hepatitis B. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
HIV/Aids ist ein Problem und eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches lebensgefährliches Risiko bergen.
Landesweit kommen in ländlichen Gebieten vorwiegend im Sommer Erreger des Krim-Kongo-Fiebers vor, die von Zecken übertragen werden. Urlauber sollten sich deshalb vor Zeckenbissen schützen. Bei Wanderungen durch Gras oder Unterholz wird dringend empfohlen, Socken, lange Hosen und Hemden zu tragen.
Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt vereinzelt im Süden vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Gesundheitsvorsorge
Die Krankenversorgung in der Türkei ist gut. Die medizinische Versorgung auf dem Land ist allerdings meist mit Europa nicht zu vergleichen. Zahlreiche türkische Ärzte und Zahnärzte, vor allem in den großen Krankenhäusern, sprechen eine Fremdsprache.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend gekühlt werden.
Deutsche Staatsbürger benötigen für freie Behandlung bzw. Kostenrückerstattung die Anspruchsbescheinigung T/A 11, die bei der Krankenkasse erhältlich ist. Auch Österreicher und Schweizer brauchen einen Urlaubskrankenschein. Im Krankheitsfall wendet man sich an eine Gesundheitseinrichtung (Saglik Tesisis) der Sozialversicherungsanstalt (Sosyal Sigortalar Kurumu - S.S.K.), an ein Dispensarium (Dispanser) oder an einen Vertragsarzt (Anlasmali Doktor) der S.S.K.
Darüberhinaus wird der Abschluss einer Reisekrankenversicherung sowie einer Reiserückholversicherung dringend empfohlen.
Vogelgrippe
In der Türkei ist Anfang Februar 2007 erneut die Vogelgrippe bei Hausgeflügel aufgetreten. Betroffen war ein Dorf in der südostanatolischen Provinz Batman. Menschliche Erkrankungen und Todesfälle sind im Land aufgetreten.
Reisende sollen sich von Geflügel fernhalten und jeglichen Kontakt mit lebenden und toten Tieren meiden. Auf den Verzehr von rohen Geflügelgerichte und Eiern sollte verzichtet werden. Gut durchgekocht können Geflügelspeisen und Eier jedoch bedenkenlos genossen werden. Generell wird als Vorsichtsmaßnahme eine gründliche Reinigung der Hände mit Wasser und Seife oder auch alkoholischen Händedesinfektionslösungen empfohlen.
Anmerkung
[1] Typhus kann vorkommen, Poliomyelitis nicht. Eine Typhusimpfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.
[2] Von Mai bis Oktober besteht in der Çukurova/Amikova-Region und den südöstlichen Landesteilen im Grenzgebiet zu Syrien und dem Irak ein mögliches Malariarisiko (speziell im Rahmen der Staudammbauten in der Harin- und Ceylanpinar Ebenen), allerdings in der weniger gefährlichen Form Plasmodium vivax. In den größeren Touristenzentren des Westens und Südwestens besteht keine Ansteckungsgefahr.
[3] Wegen der Gefahr möglicher Infektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. In den größeren Städten ist das Trinkwasser normalerweise gechlort, sollte aber trotzdem mit Vorsicht genossen werden. Es sollte vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist . Die Aufschrift Içilmez bedeutet »kein Trinkwasser«, Wasser mit der Bezeichnung Içilir, Içme suyu oder Içilebilir kann getrunken werden. Abgefülltes Mineralwasser ist überall erhältlich.
Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch am besten vermeiden. Fleisch- oder Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Schweinefleisch, Mayonnaise und rohe Salate sollten vermieden werden. Obst sollte geschält und Gemüse gekocht werden.
Tipps:
Istanbul
Istanbul, direkt am Goldenen Horn gelegen, stellt die Brücke von Asien nach Europa dar. Die bewegte Vergangenheit dieser Stadt, die einst Byzanz, dann Konstantinopel hieß und Hauptstadt des Römischen, Byzantinischen und Osmanischen Reiches war, hat ein umfangreiches Kulturgut hinterlassen. Unzählige Moscheen, Museen und prächtige Paläste, das farbige Leben am Ufer des Bosporus und die überdachten Basare geben der Stadt ein einzigartiges Flair. Istanbul war 2010 Kulturhauptstadt Europas.
Die Stadtteile: Istanbul besteht aus drei unterschiedlichen Teilen. Das alte Istanbul hat zahlreiche Parkanlagen und Gärten. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Topkapi-Palast, die Residenz der ottomanischen Sultane über vier Jahrhunderte. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt, auf das Goldene Horn, den Bosporus und das Mamara-Meer mit den Prinzeninseln bis hinüber nach Asien. Topkapi ist nicht nur ein Palast, sondern ein Komplex von Gärten, Gebäuden, Bibliotheken und natürlich dem Harem, dem Quartier der Frauen.
Wenige Schritte vom Topkapi-Palast befindet sich die Hagia Sofia, einst eine römische Kathedrale aus dem 6. Jh., im Jahre 1453 in eine Moschee verwandelt und heute ein Museum. Die Blaue Moschee ist bemerkenswert für ihre sechs Minarette. Der größte überdachte Basar der Welt, Kapali Çarsi, ist eine der faszinierendsten Attraktionen Istanbuls. Wer sich im Trubel langsam gen Norden treiben lässt, landet im Ägyptischen Basar, dem Masir Çarsisi, dem Gewürzbasar. Nur wenige Schritte davon entfernt liegt die anmutigste Moschee der Stadt, Rüstem Pasa Camii. Auf der gegenüberliegenden Seite des Goldenen Horns liegen Pera und Galata, Sinnbild des modernen Istanbuls. Es gibt keine bedeutenden historischen Gebäude in diesen Stadtteilen, dennoch sind beide Viertel einzigartig. Die großen Hotels, die weitläufigen Plätze und das internationale Nachtleben bilden einen starken Kontrast zur Altstadt. Sehenswert ist die Prinzenpassage mit ihren vielen Restaurants. Üsküdar (Scutari) und Kadíköy, beide am dritten Ufer gelegen, sind die asiatischen Teile Istanbuls. Überfahrten werden von der Galata-Brücke aus angeboten. Zwei Hängebrücken, die längsten Europas, überspannen den Bosporus. Von ihnen hat man einen unvergesslichen Rundblick über Istanbul.
Die Umgebung: Zahlreiche Urlaubsorte am Bosporus wie Tarabya und Machka liegen ganz in der Nähe. Besonders sehenswert sind die alten Befestigungsmauern von Rumeli Hisarti, der Nationalpark am Berg Olympus von Mysia und die Ruinen von Troja. Boote fahren über den Bosporus zu den Prinzen-Inseln, die zweifellos einer der attraktivsten Ausflugsorte in der Umgebung von Istanbul sind. Die Inselgruppe besteht aus neun Inseln, die größte dieser Inseln ist Büyük Ada, die ca. 25 km von der Galata-Brücke entfernt liegt.
Thrakien und Marmara
Die Dardanellen, das Marmara-Meer und der Bosporus trennen die sanften Hügel und Sonnenblumenfelder des europäischen Thrakien vom asiatischen Teil der Türkei. In Edirne, der Provinzhauptstadt, stehen drei der schönsten Moscheen der Türkei, die Eski Cami, die Uc Serefeli Cami und die bekannte Selimiye. Berge, Wälder und Strände machen die umliegende Landschaft aus. Das pittoreske Marmara ist ein populäres Urlaubsgebiet. An der Küste liegen die Urlaubsorte Yalova, Erdek und Gemlik. Der Berg Uludag, der ehemalige sagenhafte Berg Olympus von Mysia, ist heute das bedeutendste Wintersportgebiet der Türkei. Am Fuß des Berges liegt die historische Stadt Bursa, die gleichzeitig ein Kurort ist. Sie zeichnet sich durch zahlreiche elegante Gebäude aus der ottomanischen Zeit aus, wie das Grüne Mausoleum und die Große Moschee. In der Stadt Iznik treffen Besucher auf Ruinen aus verschiedenen Epochen; Römer, Byzantiner, Seldschuken und Ottomanen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Hier werden die bildschönen Kacheln hergestellt, die so viele Moscheen und Paläste in der Türkei schmücken. Die Stadt Izmit, heute leider von Abgasen verpestet, hat antike Stadtwälle und ein römisches Aquädukt.
Die Ägäische Küste
Das antike Ionien ist eine der Wiegen der westlichen Zivilisation. An der herrlichen Küste liegen malerische Urlaubsorte und bedeutende Ausgrabungsstätten, hier wurden die Überreste des legendären homerischen Troja gefunden. Die Ruinen der einst bedeutenden Stadt Pergamon (das heutige Bergama) liegen südlich von Troja. Zu besichtigen gibt es den Athena- und den Trajans-Tempel, den Zeusaltar, eine Akropolis, ein Theater, ein Gymnasium, das Asklepion, ein Museum und eine Basilika aus roten Ziegeln.
Die Hafenstadt Izmir, der Geburtsort Homers, ist die drittgrößte Stadt der Türkei. Die moderne Großstadt liegt in einer wunderschönen Bucht, umgeben von terrassenartig aufsteigenden Hügeln. Hier befand sich einst die griechische Festung Smyrna. Mehrere Erdbeben und ein großes Feuer haben die alte Siedlung fast vollständig zerstört. Übriggeblieben ist die auf dem Berg Pagos gelegene Zitadelle aus dem 4. Jahrhundert, die eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt, den Golf von Izmir und eine römische Agora mit gut erhaltenen Säulen und Statuen von Poseidon und Artemis bietet. Çesme mit ausgezeichneten Stränden, einer Festung aus dem 15. Jahrhundert, und Thermalquellen ist nur einer der vielen beliebten Urlaubsorte der Region. Die malerische Hafenstadt Sigacik, die Ruinen der alten ionischen Stadt Teos und die Sandstrände von Akkum liegen zwischen Izmir und Çesme. Am Fuß des Berges Pion befinden sich die Ruinen der griechisch-römischen Stadt Ephesus (das heutige Selçuk). Das Große Theater sowie die Celsus-Bibliothek sind inzwischen restauriert worden; außerdem können der Serapis-Tempel (2. Jh.), die Fassade des Hadrian-Tempels, die Hafenstraße, Häuser, die Agora, ein Gymnasium und ein Stadion besichtigt werden. Meryemana, angeblich das Haus der Jungfrau Maria, liegt in der Nähe von Ephesus in einem kleinen Tal des Bergs Bulbul Dagi. Die Ruinen von Priene, Milet und Didyma (einst eine bedeutende Orakelstätte) sind ebenfalls interessant. Sie liegen unweit des Ferienortes Kusadasi, der ausgezeichnete Sandbuchten hat und sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung anbietet.
Weiter im Südwesten liegt die Küstenstadt Bodrum, dem Geburtsort des antiken Geschichtsschreibers Herodot. Hier befinden sich auch die Fundamente des Grabmals von König Mausolos, des imposanten Mausoleums, das eines der Sieben Weltwunder der Antike war. Die St.-Peter-Burg aus dem 15. Jahrhundert beherrscht das heutige Stadtbild. Von hier aus kann man Ausflüge zur griechischen Insel Kos unternehmen. Marmaris liegt an einer Förde und ist von Pinienwäldern umgeben. Ganz in der Nähe ist das Fischerdorf Datca, weiter südlich liegt Fethiye, ein Urlaubsort in einer geschützten Bucht mit vielen kleinen Inseln. Die Felsengräber der Lykier sind einen Besuch wert. Ganz in der Nähe liegt der erst vor kurzem entdeckte Öludeniz eine vom Meer geschützte Lagune mit kristallklarem Wasser, die unter Naturschutz steht. Pamukkale in der Nähe von Denizli ist bekannt für die spektakulären, zu Kalkstein erstarrten Wasserfälle. Die Heilkraft der Thermalquellen war schon den Römern bekannt. Hier befinden sich auch die Ruinen der römischen Stadt Hierapolis.
Die westliche Mittelmeerküste
Die Türkische Riviera ist ein viel besuchtes Urlaubsgebiet, das mit viel Sonnenschein um Besucher wirbt. Die Türkische Riviera reicht von der Provinz Antalya (Internet: www.antalya.de) im Westen bis zum Kap Anamur im Osten. In dieser Region findet man überall Kreuzritterburgen und andere Zeugnisse einer bewegten Geschichte. Mitten in der Provinz Antalya, die sich im Osten von Alanya bis nach Kalkan im Westen erstreckt, liegt auf einer Klippe die gleichnamige Stadt Antalya, die über Jachthafen und ausgezeichneten Hotels verfügt. Sie ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zu den antiken griechischen Städten Perge, Aspendos und Side. In Antalya selbst kann man das Hadriantor, die Moscheen Kesik Minare und Yivli Minare und den runden römischen Turm Hidirlik Kulesi besichtigen. Westlich von Antalya in der Nähe von Kemer liegt ein Feriendorf des Club Mediterranée. Außerhalb der hellenistischen Stadtmauern der Ruinen von Perge befindet sich ein gut erhaltenes römisches Amphitheater. Außerdem gibt es ein Siegestor, ein Thermalbad und eine Agora. Im eindrucksvollen Amphitheater (2. Jh.) in Aspendos werden noch heute griechische Tragödien aufgeführt. Nördlich der Stadt liegt das schönste römische Aquädukt in der Türkei. In Side, einem belebten Badeort, kann man nahezu unbeschädigte griechische Stadtmauern besichtigen sowie einen Brunnen, ein Theater, zwei Agoras und die römischen Bäder. Alanya, einer der populärsten Urlaubsorte am Mittelmeer, liegt in der Provinz Antalya am Fuße des Taurus-Gebirges unterhalb einer Seldschuken-Zitadelle. Eine Küstenrundfahrt mit dem Boot führt an Klippen und versteckten Buchten vorbei. Von der Zitadelle mit dreifachen Burgmauern hat man eine atemberaubende Aussicht.
Der größte Reptilienpark der Welt, der EKO-Park bei Tekirova in der Provinz Antalya, ist seit 2005 auch für die Öffentlichkeit zugänglich. In dem Park, der momentan 50.000 qm groß ist, sind eine Vielzahl von Schlangenarten, Riesenechsen, Fröschen und Schildkröten sowie zahlreiche Kakteenarten, Heilpflanzen und exotische Bäume zu sehen.
Die östliche Mittelmeerküste
Eine landschaftlich schöne Straße führt von Anamur, dessen Stadtbild von einer auf einer Klippe gelegenen byzantinischen Burg beherrscht wird, nach Silifke. Das Museum der historischen Stadt enthält Funde der Ausgrabungsstätten dieser Region. Die Hafenstadt Mersin wurde auf bis in die Altsteinzeit zurückreichenden Fundamenten errichtet. Adana in der Cukurova-Ebene ist das Zentrum der türkischen Baumwollindustrie. Die enorme Taskopru-Brücke wurde im 2. Jahrhundert von Hadrian erbaut. Der überdachte Basar sowie die Kreuzritterburgen und Hethiter-Siedlungen in der Umgebung sind sehenswert. Von Iskenderun führt eine Straße über den Belen-Pass nach Antakya, dem biblischen Antiochia. Hier gründete Petrus die erste christliche Gemeinde. Etwas außerhalb der Stadt liegt die Grotte, in der er seine ersten Predigten hielt.
Die Schwarzmeerküste
In dieser schöne Bergregion gibt es einige Ferienorte mit guten Sandstränden wie Kilyos, Sile, Akcakoca, Unye, Ordu und Giresun. Die Unterkünfte sind oft einfach. Eine landschaftlich interessante Straße verbindet die Bezirksstädte Samsun und Trabzon. In Samsun deutet nur wenig auf die historische Vergangenheit hin, die Stadt spielte jedoch eine bedeutende Rolle in der modernen Geschichte der Türkei. Ein Denkmal erinnert an den Unabhängigkeitskrieg, der hier 1919 begann. In Trabzon können die Ruinen einer byzantinischen Festung und zahlreiche andere alte Bauwerke besichtigt werden. Die Sofienkirche wurde während der 200 Jahre anhaltenden Herrschaft der Kommagenen errichtet. Ein etwa 54 km von Trabzon entfernt liegendes Kloster aus dem 14. Jahrhundert wurde der Jungfrau Maria geweiht; es ist auf einer Höhe von 300 m in eine Felswand hineingebaut und ist für seine Wandmalereien bekannt.
Zentralanatolien
Mittelpunkt ist die moderne Großstadt Ankara, die Hauptstadt der Türkei. Sie wurde in den Zwanziger- und Dreißigerjahren in dem nur dünn besiedelten Gebiet unter der Aufsicht von Kemal Atatürk gebaut, um die alte Hauptstadt Istanbul zu ersetzen. Ant Kabirr, Atatürks Mausoleum, ist das Wahrzeichen der Stadt und nur eines der zahlreichen Denkmäler des Nationalhelden. Ein kleines Museum mit persönlichen Erinnerungsstücken Atatürks befindet sich inmitten der riesigen Anlage. Anadolu Medeniyetleri Müzesi, das Museum der Anatolischen Zivilisationen, auch Hethiter-Museum, südlich der Zitadelle im restaurierten ehemaligen überdachten Basar untergebracht, beherbergt eine einmalige und prächtige Sammlung von Kunst- und Gebrauchsgegenständen der Hethiter, Römer, Seldschuken und aus der neolithischen Zeit. Eine weitere Sehenswürdigkeit, die Arslanhane Camii, eine Moschee aus dem 13. Jh. mit einer von 24 Holzpfeilern getragenen Holzdecke befindet sich im Basarviertel. 200 km östlich von Ankara liegt das kleine Dorf Bogazkale. In der Umgebung von Bogazkale wurden 1906 die Staatsarchive der Hethiter gefunden, und die Überreste der ehemaligen Hauptstadt des Hethiterreiches Hattusa (ca.1650-1200 v. Chr.) befinden sich hier. Im Dreieck Bogazkale - Alaca Hüyük - Yazilikaya kann man die bedeutende Stätte besichtigen. Eine der bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten Anatoliens ist das Felsheiligtum Yazilikaya aus dem 13 Jh. v. Chr. Sungurlu ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in diese faszinierende Region. Amasya, eine der reizvollsten Städte Anatoliens, war die Hauptstadt des einstigen Königreiches Pontus. Die Felsengräber der Könige von Pontus und die auf einem hohen Berg gelegenen Ruinen einer Zitadelle mit den Überresten eines ottomanischen Palastes sind einen Besuch wert. Ganz in der Nähe liegen die Städte Tokat und Sivas mit Beispielen seldschukischer Architektur.
Die surrealistisch anmutende Erosionslandschaft von Kappadokien besteht aus bizarren Felsformationen, Tuffsteinkegeln und Schluchten. Die Bewohner dieses Gebietes haben seit 400 v. Chr. ganze Siedlungen in die weichen Felswände aus vulkanischem Gestein geschlagen. Einige der Dörfer, z. B. Soganli, sind noch immer bewohnt. In Göreme kann man Felskirchen mit byzantinischen Fresken besichtigen. In Zelve steht ein etwas unheimlich wirkendes Kloster. Die von bizarr geformten Felsen umgebenen Dörfer Ortahisar und Uchisar mit ihren Festungen bieten einen ausgezeichneten Rundblick. Das enge Tal von Ihlara und die unterirdischen Städte Kaymakli und Derinkuyu sind faszinierend. Überall in Kappadokien findet man kleine Hotels und Campingplätze; die besten Hotels gibt es in den Städten Nevsehir und Ürgüp. Die historischen Siedlungen Kanes, Karum und Fraktin (heute ein Wintersportort) in der Nähe der Stadt Kayseri sind ebenfalls einen Besuch wert.
Konya, eine grüne Oase inmitten der kargen, südwestanatolischen Steppenlandschaft, ist trotz moderner Einflüsse eine stark vom Islam geprägte, traditionelle anatolische Stadt geblieben. Die letzte Hauptstadt des Seldschukenreiches und viertgrößte Stadt der Türkei ist eine der ältesten Siedlungen der Welt - sie geht auf das 7. Jahrtausend v. Chr. zurück. Hier lebte der Mystiker Mevlana, der den Orden der Tanzenden Derwische gründete. Mevlanas Mausoleum wurde 1927 zum Museum erklärt, nachdem Kemal Atatürk eine weltlich orientierte Politik einführte. Für viele Gläubige ist es aber immer noch ein Heiligtum. Aus dieser vergangenen Epoche sind beeindruckende restaurierte Bauten zu besichtigen. Besonders sehenswert sind die Alaeddins Moschee (13. Jh.), das Portal der Ince Minare Medresse, das Fayencen-Museum der Karatay Medresse und die Iplikci-Moschee, Konyas ältestes Gebäude. Die antiken Stätten Beysehir und Binbirkilise liegen in der Nähe von Konya.
Ostanatolien
Das weitläufige und kaum bevölkerte Ostanatolien ist ein raues Land mit extremen Temperaturunterschieden. Desolate Schönheit, grüne Wiesen und gewaltige Gebirgsmassive mit ewigem Schnee, Nomadenzelte, einsame Dörfer, Lehmhütten und verlassene Kloster prägen das Landschaftsbild.
Erzurum, die größte Stadt der Region, war Jahrhunderte lang eine der östlichsten Bastionen des Byzantinischen Reiches. Die Moscheen und Mausoleen der Seldschuken und der Mongolen, byzantinische Stadtmauern sowie zwei Koranschulen mit Minaretten und fein geschnitzten hölzernen Eingangstoren sind einen Besuch wert. Die Grenzstadt Kars, nordöstlich von Erzurum, zeichnet sich durch eine mittelalterliche Festung (12. Jh.) aus. Östlich von Kars liegen die Ani-Ruinen aus dem 10. Jahrhundert. Noahs Arche soll auf Agri Dagi, dem Berg Ararat aus der Bibel, gestrandet sein. Am Fuße des Berges, in Dogubeyazit, liegen der Märchenpalast und die Moschee des Ishak Pascha. Die Aussicht vom Palast ist atemberaubend. Die befestigte Stadt Van liegt am östlichen Ufer des riesigen Van-Sees. Sie war zwischen 800 und 600 v. Chr. eine bedeutende Festung der Urartu. Die Felsengräber und Ruinen von Moscheen der Seldschuken und Ottomanen sind besuchenswert. Auf der Insel Akdamar steht die bezaubernde Kirche des Heiligen Kreuzes aus dem 10. Jahrhundert. Diyarbakir wurde im 4. Jahrhundert erbaut und ist von drei mächtigen Wällen aus schwarzem Basalt umgeben. In Mardin stehen Gebäude aus dem Mittelalter und eine römische Zitadelle. Urfa ist ebenfalls sehenswert. In Nemrut Dagi stehen gigantische Steinstatuen, die König Antiochus I. im 1. Jahrhundert v. Chr. errichten ließ und die einen unvergesslichen Anblick bieten. Unterkünfte in dieser Region sind einfach und mitunter schwer zu finden.
Wintersportorte
Die Wintersportorte der Türkei liegen meist auf bewaldeten Bergen der mittleren Hochlagen. Die nachfolgenden Skigebiete können mit dem Auto oder mit dem Flugzeug (Turkish Airlines) erreicht werden. Weitere Informationen erteilen die Fremdenverkehrsämter (s. Adressen).
Uludag liegt 36 km südlich von Bursa und kann entweder über eine asphaltierte Straße oder mit der Drahtseilbahn erreicht werden. Saison ist von Januar bis April. Es gibt Anfängerhügel, Slalom, Riesenslalom, drei Skilifte, drei Sessellifte, ein kleines Krankenhaus und Après-Ski. Unterkunft findet man in Hotels und Skihütten (Kapazität 3100 Betten).
Saklikent 48 km nördlich von Antalya liegt die Bakirli-Dagi-Bergkette (2546 m). Es gibt Pensionen und Skihütten (Kapazität 2500 Betten). Die besondere Attraktion dieser Gegend ist das nahe gelegene Mittelmeer. Im März und April kann man morgens Ski laufen, und am Nachmittag schwimmen gehen.
Köroglu Dagi liegt an der Autobahn zwischen Istanbul und Ankara, etwa 50 km von Bolu entfernt. Das Skigebiet liegt auf einer Höhe von 1900-2350 m. Das Kartal-Hotel hat einen Swimmingpool und einen Skilift. Skiausrüstungen können gemietet werden, Skilehrer stehen zur Verfügung.
Palandoken, 6 km von Erzurum (Höhe 2200-3100 m), hat die längsten und schwierigsten Pisten der Türkei. Das Skihotel (Kapazität 100 Betten) hat Zentralheizung und einen Sessellift. Skilehrer stehen zur Verfügung, man kann auch Ausrüstungen mieten. In Erzurum gibt es ebenfalls einige Hotels. Hauptsaison ist von Dezember bis April.
Sarikamis: Dieses Skigebiet in der Nähe von Kars hat gute Pisten und ideale Schneebedingungen (Höhe 2250 m). Hauptsaison ist von Januar bis März. Das Skihotel (Kapazität 60 Betten) hat Zentralheizung, Sessellift und Skilehrer. In Kars findet man ebenfalls Unterkunft.
Erciyes ist 25 km von Kayseri entfernt und liegt am östlichen Hang des Berges Erciyes Dagi (2150 m). Saison ist von November bis Mai. Das Hotel (Kapazität 120 Betten) stellt Skiausrüstungen und Skilehrer zur Verfügung. Zum Skilaufen benötigt man eine Erlaubnis des Generaldirektors für Sportunterricht.